Burnout Symptome

Burnout: Welche körperlichen Symptome gibt es?

Was sind körperliche Burnout-Symptome?

Burnout findet nicht nur im Kopf statt. Die meisten Betroffenen werden diese Aussage deutlich bestätigen. Körperliche Symptome sind weit verbreitet und können sich in allen Phasen eines Burnouts einstellen.

Im Gegensatz zu emotionalen Symptomen werden körperliche Reaktionen oft als deutliche Warnsignale wahrgenommen: Während viele Frühwarnzeichen heruntergespielt werden („Ach … das bisschen Gereiztheit ist doch nicht schlimm“) können körperliche Symptome regelrechte Ängste auslösen („Was, wenn ich ernsthafte Herzprobleme habe?“).

Alle körperlichen Burnout-Symptome haben etwas gemeinsam: Bei Untersuchungen finden Ärzte keine organische Ursache, es handelt sich also um sogenannte psychosomatische Beschwerden.

Andrea Anti-Stress-Team auf der linken Seite des Bildes

Du willst alles über Burnout wissen?

Für dieses wichtige Thema haben wir einen umfassenden Überblick mit allen wichtigen Grundlagen-Informationen erstellt:

Welche körperlichen Burnout-Symptome gibt es?

Kennst du schon unseren Artikel über Burnout-Symptome? Dort findest du einen Überblick über alle Symptome und Frühwarnzeichen. Im genannten Artikel beziehen wir uns hauptsächlich auf zwei Quellen: Die Symptom-Kataloge von Burisch (Das Burnout-Syndrom: Theorie der inneren Erschöpfung – Zahlreiche Fallbeispiele – Hilfen zur Selbsthilfe) und Schaufeli/Enzmann (Schaufeli WB, Enzmann D. The Burnout Companion to Study and Practice. A Critical Analysis. 1998. London, Taylor & Francis).

In diesem Artikel greifen wir uns die körperlichen Symptome heraus. Folgende Symptome kommen in beiden Katalogen vor:

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Nervöse Ticks, zum Beispiel Zucken des Auges
  • Muskelverspannungen bzw. -schmerzen
  • Sexuelle Probleme wie Verlust der Libido
  • Schlafstörungen (Schlaflosigkeit, Alpträume, exzessives Schlafbedürfnis, Ein- und Durchschlafprobleme)
  • Gewichtsveränderungen (Plötzliche Gewichtsabnahme oder -zunahme)
  • Erhöhter Blutdruck
  • Erhöhte Herzfrequenz
  • Magen-Darm-Funktionsstörungen oder Verdauungsstörungen wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung
  • Schwächung der Immunreaktion, häufige und anhaltende Erkältungen
  • Unfähigkeit zur Entspannung in der Freizeit, Ruhelosigkeit
  • Kurzatmigkeit, Atembeschwerden

Burisch nennt zusätzlich folgende Symptome:

  • Gerötetes Gesicht
  • Herzklopfen
  • Engegefühl in der Brust
  • Rückenschmerzen
  • Veränderte Essgewohnheiten wie ein übermäßiger Appetit auf Süßes
  • Mehr Alkohol/ Kaffee/ Tabak/ andere Drogen

Bei Schaufeli/Enzmann werden zusätzlich diese körperlichen Burnout-Symptome erwähnt:

  • Schwindel
  • Appetitlosigkeit
  • Zunahme prämenstrueller Spannungen
  • Ausfall des Menstruations-Zyklus
  • Chronische Müdigkeit
  • Physische Erschöpftheit
  • Hyperventilation
  • Körperliche Schwäche
  • Geschwüre
  • Koronare Krankheiten
  • Aufflackern bereits vorhandener Funktionsstörungen (Asthma, Diabetes)
  • Verletzungen aufgrund risikoreichen Verhaltens
  • Erhöhte elektrodermale Reaktion (zum Beispiel Änderung der Haut­leit­fähig­keit durch vermehrtes Absondern von Schweiß)
  • Hoher Cholesterinspiegel

Wenn du dich mit der Thematik beschäftigst, wirst du vermutlich noch weitere Symptome finden, wie zum Beispiel Tinnitus oder vermehrtes Schwitzen.

Wann treten diese Symptome auf?

So ein Burnout macht es uns nicht immer leicht: Es ist unklar, wann und welche Burnout-Symptome auftreten, wie oft und in welcher Reihenfolge das geschieht und welche Intensität diese Symptome haben. Immer wieder wird in der Literatur die „individuelle Natur“ von Burnout betont – es kann sich schlichtweg für jeden anders anfühlen.

Betrachten wir die Phasen eines Burnouts näher, so können körperliche Symptome in allen Stadien auftreten. Je weiter eine Person im Prozess fortgeschritten ist, desto mehr wachsen sowohl Anzahl als auch Intensität der Symptome. Die folgende Grafik zeigt die 12 Burnout-Phasen nach Freudenberger:

Burnout-Phasen nach Freudenberger: Körperliche Burnout-Symptome können in allen Phasen auftreten.
Körperliche Burnout-Symptome können in allen Phasen auftreten

Körperliches Burnout-Symptom oder Krankheit?

Bevor die Diagnose „Burnout“ gestellt wird, muss eine körperliche Ursache der Symptome ausgeschlossen werden. Hierfür kommt in der Medizin die sogenannte Differentialdiagnostik zum Einsatz. Das bedeutet konkret: Bestimmte Krankheiten oder Zustände werden von anderen Krankheiten/Zuständen abgegrenzt, die ähnliche Symptome aufweisen.

Beispiel: Das typische Burnout-Symptom „Müdigkeit“ kann unterschiedlichste Ursachen haben – vom recht einfach zu behandelnden Eisenmangel bis hin zu einer schwerwiegenden Krebserkrankung.

Viele Burnout-Symptome sind unspezifisch und treten bei einer Vielzahl von Krankheiten auf (Differentialdiagnostik des
Burnout-Syndroms, Korczak/Kister/Huber, Schriftenreihe Health Technology Assessment (HTA) In der Bundesrepublik Deutschland)

  • Anämien, Eisenmangel
  • Hypothyreose, Diabetes, Nebenniereninsuffizienz
  • Herzinsuffizienz, COPD (chronic obstructive pulmonary disease = chronische Lungenerkrankung)
  • Niereninsuffizienz
  • Borreliose, HIV, Tuberkulose
  • Malignome, Lymphome, Leukämien
  • Entzündliche Systemerkrankungen
  • Degenerative Erkrankungen des ZNS (Zentrales Nervensystem)
  • Obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom, Restless-Legs-Syndrom
  • Medikamentennebenwirkungen

Du siehst: Ob ein körperliches Symptom wirklich auf einen Burnout hindeutet oder andere Ursachen hat, kann nur durch eine eingehende ärztliche Untersuchung sichergestellt werden. Erst wenn alle organischen Ursachen ausgeschlossen werden können, wird von psychosomatischen Symptomen gesprochen.

Fazit

Körperliche Burnout-Symptome sind extrem vielfältig und weisen viele Gemeinsamkeiten mit den Symptomen anderer Krankheiten auf, sowohl körperlicher als auch psychischer Krankheiten. Eines haben sie gemeinsam: Besonders mit steigender Intensität führen sie oft zu starkem Unwohlsein, verursachen Ängste und schüren so die innere Anspannung und Erschöpfung, die ohnehin präsent ist.

Sehen wir das einmal positiv: Die überwiegende Mehrheit unserer Kunden werten körperliche Beschwerden als Warnschuss und ziehen daraus die Motivation, etwas an ihrer Situation zu ändern.

Leidest du auch unter Symptomen oder befürchtest du, in einen Burnout zu rutschen? Mach den kostenfreien Burnout-Test und prüfe, wo du gerade stehst!

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