Der Energieverteilungskreis: So kommst du Energieräubern auf die Spur

Energieverteilungskreis? Was etwas sperrig klingt, ist eine wunderbar anschauliche Methode, die wir gern in unseren Coachings einsetzen. Beginnen wir mit einem typischen Beispiel:

Der Tag ist am Ende – und du bist es auch? Du fragst dich, was du heute überhaupt erledigt hast? Hast du überhaupt was erledigt? Jedenfalls ist der Tag vor sich hin galoppiert und eh du dich versiehst, sitzt du abends wie ein Häufchen Elend auf der Couch und fragst dich, wer oder was dir den Stecker gezogen hat … Kennst du dieses Gefühl?

Falls du jetzt schmunzelnd und nickend dasitzt: weiterlesen!

Es gibt eine einfache und simple Methode, die Licht ins Dunkel bringt und dir zeigt, wo deine Energie abgezapft wird – mehr noch: du siehst auch, wo du Energie herbekommst.

Die Lösung: Der Energieverteilungskreis!

Der Energieverteilungskreis ist (wie versprochen) eine ganz einfache Methode, die du ohne großartige Hilfsmittel direkt selbst ausprobieren kannst.

Kurz gesagt: Es ist eine knackige Bestandsaufnahme. Du brauchst nicht mehr als ein Stück Papier, einen Stift und deinen Kopf.

Das Ergebnis: Du erfasst deine aktuelle Situation. Ohne zu werten. Du schreibst einfach die Fakten zusammen.

Hast du Lust, es direkt mal auszuprobieren? Los geht’s!

Wie zeichne ich meinen Energieverteilungskreis?

  • Zeichne einen Kreis – der Kreis bist du! Du kannst in die Mitte des Kreises auch noch ein großes “ICH” schreiben.
  • Jetzt notierst du um den Kreis herum alles, was dich aktuell beschäftigt. Das können Personen, Personengruppen, Aktivitäten, Orte, Dinge, etc…. sein. Du entscheidest selbst, welchen Namen du den Dingen geben willst.
  • Bei der Suche nach Begrifflichkeiten lass einfach dein Bauchgefühl arbeiten. Es wird exakt die Dinge finden, die dich beschäftigen und sie genau benennen können.
  • Jeder Begriff hat zwei Pfeile: Ein Pfeil zeigt in die Mitte des Kreises, der andere Pfeil zeigt aus dem Kreis heraus. Pfeil rein: da bekommst du Energie. Pfeil raus: da geht dir Energie abhanden. Du stutzt? Ja, wirklich: Jeder Begriff hat zwei Pfeile. Alles was du machst, gibt und raubt dir Energie gleichermaßen. Selbst die fiesen Dinge schenken Energie, wenn du sie erledigt hast: Die blöde Steuererklärung raubt zwar heftig Kraft, Zeit und Energie, aber danach gibt’s vielleicht Aussicht auf eine Rückzahlung und falls nicht, ist es einfach befriedigend dieses Werk hinter sich gebracht zu haben.
  • Jetzt überleg, wie groß der jeweilige Energiefluss ist. Pfeil dick: viel Energie. Pfeil dünn: wenig Energie.
  • Noch deutlicher wird das Gesamtbild, wenn du dem Pfeil nach innen die Farbe grün gibst und dem Pfeil nach außen rot.
  • In unserer Beispielgrafik haben wir nur vier Begriffe mit Pfeilen versehen. Bei deinem persönlichen Kreis malst du natürlich zu jedem Wort zwei Pfeile. Und deine Begriffe werden sicherlich andere sein! Vielleicht sind es bei dir auch nur acht Wörter. Oder zehn. Das ist ganz individuell. Wir haben dir den Kreis hier so abgebildet, damit du dich bei deiner eigenen Themenfindung von den Begriffen inspirieren lassen kannst.
Energieverteilungskreis

Wie geht’s weiter?

Betrachte deine Zeichnung. Lass sie auf dich wirken. Und stell dir folgende Fragen:

  • Was raubt mir Energie? Kann ich etwas dagegen tun? Was kann ich dagegen tun?
  • Was gibt mir Energie? Kann ich mehr davon bekommen? Wie kann ich mehr davon bekommen?
  • Sind Energieräuber und -nehmer gleichverteilt? Wie könntest du eine bessere Balance schaffen? Was müsstest du dafür tun?
  • Werde konkret: Was machst du und wann fängst du an?

Noch ein paar Tipps:

  • Nimm dir etwas Zeit für die Aufgabe. Muße schadet nicht.
  • Du kannst zu umfassenden Themengebieten auch jeweils einen eigenen Kreis zeichnen. Beispielsweise einen für Famile, einen für Beruf, einen für Fitness,…
  • Hör auf alles, was dein Bauchgefühl dir meldet. Auch kleine Dinge haben ihren Platz im Energieverteilungskreis. Das ist wichtig für die Maßnahmen, die du ergreifen willst.
  • Male immer zwei Pfeile: Alles was uns Energie spendet, raubt uns auch Energie und umgekehrt.
  • Wiederhole die Zeichnung nach einigen Wochen oder Monaten nochmal.
  • Dabei kann folgendes passieren: Die Pfeile ändern ihre Richtung! Der Energiebringer Sport wird zum Energieräuber, wenn gerade alles zu viel ist. Dann solltest du für eine gewisse Zeit pausieren. Wenn die Zeit es wieder zulässt, nimmst du die Aktivität wieder auf. Oder du streichst dafür etwas anderes.

Welchen Nutzen hab ich davon?

Ganz klar: du erfasst die Lage. Ganz neutral. Ohne Wertung. So sieht’s aktuell bei dir aus. Auf dieser Basis kannst du ansetzen: Was willst du verändern? Willst du überhaupt was verändern? Vielleicht findest du sofort Ansatzpunkte, die deine Energiebilanz zum Positiven verändern. Du weißt ja: Du hast es in der Hand. Entscheidest du dich für Veränderungen, setzt du sie um. Fertig!

Ich habe diese Technik bei meiner Ausbildung zum ErnährungsCoach (IHK) an der Akademie Gesundes Leben in Hessen kennengelernt. Dort diente uns diese Technik, sehr schnell mit unseren Kunden ins Eingemachte zu gehen. Denn in Sachen Ernährungsumstellung braucht es Energie um Verhalten zu verändern und neue Gewohnheiten diszipliniert anwenden zu können. Der Energieverteilungskreis hilft wunderbar eben die Stellen zu erkennen, an der die Energie im großen Stil abgezapft wird, um an diesen Energieräubern zu arbeiten.

Fazit:

Eine einfache, simple Methode, um eine Bestandsaufnahme deiner aktuellen Energieverteilung aufs Papier zu bringen. Zu Papier gebracht werden Dinge klarer – besser als der diffuse Gedankennebel in unserem Kopf.

Nun siehst du auf einen Blick, was du verändern kannst, um deine Balance zu finden. Was solltest du eher einschränken, um Energie zu sparen? Gibt es alternative Lösungen? Von welchen Dingen solltest du mehr tun, weil sie dir massig Energie schenken?

Wir wünschen dir viel Spaß bei deiner Zeichnung und deiner ganz eigenen Energiewende!

Bildnachweis: asaf f on unsplash

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