Ich gebe es zu … ich ertappe mich immer mal wieder dabei, mein Essen hinunterzuschlingen. Meist geht das mit einem sehr unbewussten Essen einher, wenn ich mich zum Beispiel nebenbei unterhalte, in Gedanken woanders bin oder sogar der Fernseher läuft.
Dabei habe ich doch schon lange festgestellt, dass langsamer essen sehr gut tut.
Dieser Artikel ist also gewissermaßen eine Art Erinnerung an mich selbst – und hoffentlich hast du auch etwas davon!
1. Gewicht verlieren
Immer mehr Studien bestätigen, dass Menschen allein durch langsames Essen abnehmen können – ohne ihr Ernährungsverhalten ansonsten zu ändern.
Klingt zu schön um wahr zu sein? Die Logik dahinter ist sehr simpel: Unser Körper braucht etwa zwanzig Minuten, bis er uns eindeutige Signale sendet, dass er genug hat. Wer sein Essen hinunterschlingt, wird diesen Punkt nie erreichen – und aller Wahrscheinlichkeit nach zu viel essen.
Indem du langsam isst, hast du Zeit, nach und nach deine Sättigung zu spüren und entsprechend satt genug aufzuhören.
Dies ist kein Appell, nur noch Junk-Food im Schneckentempo zu konsumieren – ich bin absolut für eine ausgewogene Ernährung! Doch rein aus Kaloriengesichtspunkten kann langsames Essen beim Abnehmen helfen.
2. Das Essen genießen
Dieser Grund ist für mich beinahe noch wichtiger. Es ist wirklich schwer, Essen wirklich zu genießen, wenn es viel zu schnell und im Vorbeigehen geschieht.
Es ist auch absolut okay, sich etwas zu gönnen, das garantiert nicht auf der „Die 100 gesündesten Lebensmittel“-Liste steht. Was allerdings wichtig ist: Langsam essen und genießen.
Ich meine … meist willst du dir etwas Besonderes gönnen (dein Lieblingsessen, eine Pizza, Schokolade …), weil dir diese Dinge besonders gut schmecken. Wo liegt der Sinn, wenn du sie hinunterschlingst? Isst du langsam, wirst du jeden einzelnen Bissen genießen – aber insgesamt weniger essen.
Außerdem bin ich fest davon überzeugt, dass wir mehr vom Essen wahrnehmen, wenn wir uns dafür Zeit nehmen: Jede Geschmacksnote, die Konsistenz, den Duft – und das macht glücklich.
3. Bessere Verdauung
Isst du langsamer, wirst du jeden Bissen besser kauen, was deine Verdauung entlastet. Du weißt sicher, dass die Verdauung schon im Mund beginnt?
Also: Je mehr Arbeit du bereits beim Kauen verrichtest, desto weniger muss dein Bauch erledigen – und das kann Verdauungsprobleme reduzieren oder sogar beseitigen.
4. Weniger Stress
Langsamer essen, sich auf jeden Bissen einlassen … das kann eine wunderbare Achtsamkeitsübung sein. Versetze dich ganz in diesen Moment, statt durch eine Mahlzeit zu hetzen und schon an den nächsten Punkt auf deiner Tagesordnung zu denken.
Wenn du isst – dann iss. Diese Art der Achtsamkeit führt zu einem weniger stressigen Alltag und macht dauerhaft glücklich. Probier es aus!
5. Gegen Fast Food rebellieren
Unsere hektische, getriebene, stressige und oftmals viel zu schnelllebige Zeit führt dazu, dass wir oft Fast Food zu uns nehmen – und das im wahrsten Sinne des Wortes zu schnell.
Das schnelle Essen ist ein Symptom, lässt uns unbewusster und ungesünder leben – und das macht auf Dauer unglücklich und abgespannt.
Oft hetzen wir durch unsere Tage, erledigen eine unbewusste Aufgabe nach der anderen. Es fehlt die Zeit, das Leben an sich zu genießen, miteinander zu kommunizieren, menschlich zu sein.
Langsamer Essen ist eine Art Philosophie, eine bewusste Entscheidung, aus dem stressigen Alltag auszubrechen.
Heißt das, nie wieder Pizza oder Burger? Keineswegs! Geh schön essen oder koche am besten selbst. Tu auch das langsam und genussvoll. Denn auch das macht glücklich.
Fazit: pro langsamer essen
Wann hast du das letzte Mal so richtig langsam gegessen? Dir Zeit genommen, dich ganz auf die Mahlzeit konzentriert? Das Essen so richtig geschmeckt und mit allen Sinnen wahrgenommen? Wenn es schon eine Weile her ist, solltest du es unbedingt mal wieder ausprobieren. Das Essen kann ein komplett neues Erlebnis für dich werden – mit den oben genannten Vorteilen.
Ich jedenfalls werde mir die Liste am besten ausdrucken und in der Küche aufhängen – nur zur Sicherheit.
Bildnachweis: Stencil