Hundemüde: Wie Stress deine Darmflora beeinträchtigen kann

Warum sich Stress negativ auf deine Darmflora auswirkt – und was du dagegen tun kannst

Vor kurzem haben wir beschrieben, was die Darmflora überhaupt ist und warum sie so wichtig ist. Erinnerst du dich noch? Wenn nicht, lies noch einmal nach – denn der heutige Artikel wird dir noch mehr zeigen, dass du dich um deine Darmbakterien kümmern solltest.

Wie reagiert die Darmflora auf Stress?

Laut dem bekannten Forscher zum Thema chronischer Entzündungen und Darmflora Stig Bengmark ist “chronischer Stress wahrscheinlich die gefährlichste aller bekannten Ursachen für Krankheiten – vielleicht sogar gefährlicher als schlechte Ernährung.” (Quelle).

Unser Darm ist mit mindestens 500 Millionen Nervensträngen mit dem Gehirn verbunden (Quelle). Steht der Körper unter Stress, werden unsere Darmbakterien mit einer kräftigen Dusche von Stresshormonen überschüttet, z.B. Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. Was passiert? Unsere gutartigen Bakterien verschwinden still und leise (die mögen die Hormone überhaupt nicht) und übergeben das Kommando an die schlechten Bakterien – mit all ihren negativen Effekten.

Übrigens … auch externe Substanzen aus Medikamenten wie Dubotamin oder Isoprenalin (z. B. in Asthma-Medikamenten) können den Anteil bösartiger Bakterien und deren “Boshaftigkeit” sagenhafte 100.000 Mal erhöhen (Quelle).

Beispiele: Wie sich Stress auf die Darmflora auswirkt

Ein paar Beispiele gefällig, wie sich Stress auf den Körper auswirkt? Bitteschön, hier sind sie:

  • Stress beginnt schon extrem früh im Leben: Schon im Bauch der Mutter und bis zum ersten Atemzug ist Stress verheerend für ein funktionierendes Immunsystem. Hingegen trägt eine gut funktionierende Darmflora mit vielen unterschiedlichen Bakterienstämmen in den ersten Lebensmonaten und -jahren zu mehr Gesundheit bei: ein besser funktionierendes Immunsystem, Widerstand gegen Stress und Krankheiten, geringere Anfälligkeit für ADHS und Allergien.
  • Mit Kaiserschnitt entbundene Babys haben eine um 20% höhere Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken (Quelle). Besonders ein ungeplanter Kaiserschnitt lässt die Stresshormone im Körper der Mutter explodieren, diese gehen auf das Baby über und halten über die ersten Tage nach der Geburt an. Zudem wird die gute Darmflora der Mutter nicht an das Kind übergeben, so wie es beim natürlichen Geburtsprozess passiert.
  • Stress und damit schlechtere Darmflora begünstigt typische Verdauungsprobleme, zum Beispiel das Reizdarmsyndrom (IBS). Wissenschaftliche Studien an Astronauten (die unter permanentem Stress leiden!) haben eine extreme Verschiebung zwischen guten und schlechten Bakterien im Körper gezeigt.
  • Leistungssportler verlieren während extrem anstrengenden Perioden große Teile ihrer gesunden Darmbakterien. Oft geht dies mit einem schlechten Immunsystem und einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte einher.
  • Bei Stress werden bis zu 1.000 Mal so viele entzündungsfördernde Substanzen im Körper ausgeschüttet als im entspannten Normalzustand. Was das mit dem Körper macht, haben wir im folgenden Artikel beschrieben: Entzündung im Körper: Wie sie entstehen und was Stress damit zu tun hat
  • Eine unausgeglichene Darmflora kann anfälliger für das posttraumatische Belastungssyndrom nach einem traumatischen Ereignis machen (Quelle).
  • In einer Studie mit Studenten reduzierte die Gabe von Bakterien Stresssymptome und stressinduzierte Verdauungsprobleme und die Anfälligkeit für Infekte während der Prüfungsperiode (Quelle).

So hilfst du deiner Darmflora

Die Lösung für die Probleme ist denkbar einfach – auch wenn sie in der Praxis oft nicht so leicht umzusetzen ist:

  1. Iss gesund.
  2. Hab weniger Stress.

Das klingt ein wenig zu oberflächlich? Keine Sorge: Wir versorgen dich mit genügend Tipps. Zum Thema Ernährung findest du Informationen in den Artikeln zu Ernährung und Stress  und zu den Grundlagen entzündungshemmender Ernährung.

In stressigen Zeiten ist es besonders wichtig, die kleinen Freunde in deinem Darm zu unterstützen: Greife nicht zu Pizza und Schokolade (auch wenn du darauf vermutlich am meisten Appetit hast), sondern versorge die Darmbakterien mit jeder Menge Obst und Gemüse, um sie im Kampf gegen schlechte Bakterien zu unterstützen.

Und weniger Stress … nun ja: Hier haben wir eine Menge Informationen für dich gesammelt! Warum fängst du nicht damit an, das Startpaket herunterzuladen?

Fazit

Stress wirkt sich extrem negativ auf unsere Darmflora aus: Gutartige Bakterien reagieren sensibel auf Stresshormone, böse Bakterien gewinnen die Überhand. Beides führt zu Verdauungsproblemen, einem schlechter funktionierenden Immunsystem und damit einhergehenden Krankheiten.

Was hilft: Unterstütze deine Darmflora mit gesunder Ernährung – und sorge langfristig für ein geringeres Stress-Niveau.

Foto: Matthew Henry on Unsplash

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