Im ersten Teil dieser Grundlagenserie zur Achtsamkeit haben wir dir gezeigt, was es mit dieser „Achtsamkeit“ überhaupt auf sich hat.
Doch was bringt dieses „im Moment sein“ überhaupt? Macht es wirklich einen Unterschied?
Ja. Tut es.
Es gibt unzählige Studien, die den Nutzen von Achtsamkeitstraining bescheinigen. Die Auswirkungen reichen von körperlichen und geistigen Veränderungen bis hin zu Veränderungen im Sozialverhalten. Lies dir die folgenden positiven Auswirkungen von Achtsamkeitstraining durch, und du wirst dich nicht mehr wundern, warum das Thema mittlerweile in Schulen, Großkonzernen, Schmerzkliniken, Arztpraxen und Gefängnissen eine so große Rolle spielt.
1. Achtsamkeit senkt Stress
Regelmäßig Praktizierende profitieren nicht nur davon, sich weniger gestresst zu fühlen, sondern auch ihr Körper reagiert mit einer geringeren Ausschüttung von schlechten Stresshormonen.
2. Gesteigertes Mitgefühl
Forschungen bescheinigen, dass Achtsamkeitstraining die Wahrscheinlichkeit erhöht, einer anderen Person in Not zu helfen. Menschen sind verständnisvoller und agieren weniger egoistisch.
3. Achtsamkeit hilft Schülern und Studenten
Schülern und Studenten gelingt es leichter, sich auf ein Thema zu konzentrieren. Studien haben ebenfalls gezeigt, dass Verhaltensprobleme und Aggressionen weniger häufig auftreten, wenn Schüler in Achtsamkeit trainiert werden.
Übrigens profitieren nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer und Dozenten: Geringerer Blutdruck, weniger negative Gefühle und mehr Mitgefühl wurde Studienteilnehmern bescheinigt.
4. Achtsamkeit hilft Schmerzpatienten
Jon Kabat-Zinn führte sein MBSR-Programm in der Stress Reduction Clinic in Massachusetts ein. Hier werden viele Patienten mit chronischen Schmerzen behandelt. Patienten lernen, besser mit dem Schmerz umzugehen, ihn neutral anzunehmen, statt sich mit ihm zu identifizieren – und das senkt wiederum den Stress.
5. Achtsamkeit weckt positive Gefühle
Mehrere Studien haben bewiesen, dass Achtsamkeit positive Gefühle verstärkt und negative Gefühle und Stress weniger stark empfinden lässt. Einige behaupten sogar, Achtsamkeitstraining könnte viele Medikamente für depressive Patienten überflüssig machen und die Wahrscheinlichkeit für Rückfälle nach depressiven Phasen deutlich senken.
6. Achtsamkeit verändert das Gehirn
Was beinahe unheimlich klingt, ist eine super Sache: Regelmäßiges Achtsamkeitstraining lässt Gehirnbereiche wachsen, die für Lernen, Gedächtnis, den Umgang mit Gefühlen und Empathie wichtig sind.
7. Bessere soziale Beziehungen
Achtsamkeit hilft nicht nur dir, sondern auch allen Menschen, mit denen du zu tun hast. Forschungen haben ergeben, dass achtsame Menschen mehr Mitgefühl und Geduld für ihre Mitmenschen aufbringen können. In Paarbeziehungen steigert Achtsamkeit das Verständnis für den Partner und führt zu einem stärkeren Gefühl der Nähe.
8. Achtsamkeit steigert die Konzentration
Mit Achtsamkeitstraining lernst du, Ablenkungen auszublenden, dich besser zu konzentrieren und aufmerksamer bei einem Thema zu bleiben. All das sind nützliche Fähigkeiten sowohl im Beruf als auch privat.
9. Achtsamkeit stärkt das Immunsystem
Nicht offensichtlich, aber scheinbar wahr: Forschungen haben ergeben, dass schon ein Achtsamkeitstraining von wenigen Wochen das Immunsystem stärkt und der Körper Krankheiten besser abwehren kann.
10. Achtsamkeit unterstützt Selbstakzeptanz
Mit Achtsamkeit lernst du, dich und deinen Körper bewusst wahrzunehmen. Was simpel klingt, bewirkte ein besseres Gefühl für deinen Körper, mehr Verständnis für deine Schwächen – und damit mehr Entspannung und positive Gefühle dir selbst gegenüber.
11. Achtsamkeit hilft beim bewussten Essen
Achtsamkeit beim Essen führt dazu, mehr auf deine Sättigungsgefühle zu hören, Mahlzeiten bewusster und genießerischer wahrzunehmen und mehr darauf zu achten, was dir gut tut. All diese Vorteile helfen dabei, dich besser zu ernähren – und verschaffen eine Menge mehr Genuss.
12. Achtsamkeit lässt besser schlafen
Wer sich regelmäßig in Achtsamkeit übt, hat eine bessere Kontrolle über seine Gefühle, was oft zu einer höheren Entspannung am Abend führt. Weiterhin fällt es leichter, Gedanken loszulassen und damit schneller einzuschlafen.
13. Achtsamkeit ist gut für Eltern
Studien haben herausgefunden, dass Stress in der Schwangerschaft durch Achtsamkeit gesenkt werden kann. Eltern berichten darüber, dass sie geduldiger und mitfühlender mit ihren Kindern umgehen können.
Fazit
Achtsamkeit ist mehr, als mit überkreuzten Beinen in einer Ecke sitzen. Diese so simple Praxis hat erstaunliche Auswirkungen auf uns alle. Selbst wenn du skeptisch bist, ob alles zutrifft: Schon wenige dieser Änderungen sind es wert, die Sache einmal auszuprobieren, oder?
Wenn du jetzt Lust hast, dich an die Achtsamkeit ranzutasten, dann probiere doch mal eine kleine Achtsamkeitsübung aus und schau was passiert. Wir haben dir dafür ein paar Achtsamkeitsübungen für den Alltag zusammengestellt. Schau rein und probiere aus! Und dann lass uns wissen, wie sich das Thema Achtsamkeit auf dich ausgewirkt hat.
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