Couchst du noch oder bewegst du dich schon?

Bewegung ist so wichtig… Bewegung ist quasi: Nicht-verhandelbar!

Wir wissen, dass Sport gesund ist

Ich weiß jetzt nicht, zu welchem Team du gehörst: Team Sport oder Team Couch? Ist Sport eher ein gruseliges Wort für dich verbunden mit Anstrengung, Leid und Qualen? Oder ist Sport für dich ein wesentlicher Teil deines Alltags? Etwas das einfach dazu gehört – Punkt? Wenn du Zweiteres für dich bejaht hast, gehörst du zu Team Sport: Ich gratuliere dir!

Ich schwanke immer wieder in meiner Teamzugehörigkeit. An sich liebe ich Sport! Ich bewege mich ungeheuer gerne draußen an der frischen Luft. Brauche die Bewegung um den Kopf frei zu bekommen. Bewege ich mich mal nicht, sendet mir mein Körper klare Signale. Dann fängt’s an hier und da zu zwacken, ich schnaufe auf einmal beim Treppenlaufen. Merke, dass ich nicht mehr so beweglich bin. Klares Signal: Ich muss wieder Team Sport beitreten!

Hast du Sport in deinen Alltag integriert?

Warum gratuliere ich allen, die Sport bereits in den Alltag integriert haben?

Weil du erst gar nicht mehr darüber nachdenkst, ob du Sport machen sollst oder musst. Du machst es einfach. Es gehört bei dir dazu wie das Zähneputzen. Das machst du ja auch ohne nachzudenken. Es gehört dazu. Punkt. Machst du es nicht, ist es schlecht. Nochmal Punkt.

Insofern stellst du erst gar nicht mehr in Frage, ob du dich bewegst oder nicht. Du tust es. Wie meine Freundin zum Beispiel. Sie gehört eindeutig ins Team Sport. Sie ist eine Frühaufsteherin (Neid!) und eine Frühsportlerin (Doppel-Neid!). Zweimal die Woche klingelt morgens ihr Wecker, sie rafft sich auf (das ist unverhandelbar), rein in die Sportklamotten, raus an die Luft und macht Frühsport. Es gehört bei ihr dazu. Ist eine Routine.

Jetzt sagst du dir vielleicht: Naja, aber das ist ja auch ne Sportskanone. Ja, ist sie schon. Aber auch nur, weil sie so konsequent der Routine folgt. Aber auch: Nein. Sie kam nicht sportlich zur Welt. Sie war kein Fitness-Ass. Als Teenager hatte sie mit Sport noch gar nix am Hut. Sie hat in ihren Zwanzigern registriert, dass Sport und Bewegung wichtig sind, dass das in ihrem Leben fehlt, und dass das da rein muss.

Und dann fing sie an. Wie heißt es so schön: Am Anfang eines jeden Marathons steht ein einzelner Schritt. Genau so ist es! Sie fing erstmal mit Radfahren an, dann joggte sie. Dann ergänzte sie die ganze Sache mit Fitness und Yoga. Und dann bildete sie ihre eigenen Routinen. Sie baute die Bewegung in ihr Leben ein. Denn passen muss es auch.

Okay, Frage an dich aus Team Couch:

Hast du dich schon mal gefragt, was dich vom Sport abhält?

Team Sport darf auch weiterlesen, denn das beschäftigt uns alle! Wenn ich mich mit Menschen zum Thema Sport unterhalte, höre ich folgende Dinge raus:

“Ich hab doch keine Zeit”

Nun gut. Warte mal. Echt nicht? Ist da keine Luft in deinem Tagesablauf? Oder ist es eher eine Sache der Priorität? Klar, wenn ich 60 Minuten meines Abends vor dem Fernseher verbringe, kann mir schnell die Zeit fehlen. Aber ist die Zeit dann nicht eigentlich vorhanden, nur “belegt”?

“Ich kann mich eben nicht aufraffen!”

Das nennt man Motivation. Leider ist unser Hirn so fies, uns nach der kurzzeitigen Belohnung zu steuern. Wenn ich morgens grübelnd im Bett liege und mit mir ringe aufzustehen, ist das Liegenbleiben im kuschligen Bett die Kurzzeit-Belohnung. Leider holt mich beim Anziehen meiner Jeans mein Langzeitziel ein: “Diese Jeans soll mir wieder passen! Ich mag nicht, dass mein Bauch hier so rausquillt!” Würde ich mir morgens eine langfristige Belohnung vorstellen (z.B.  ne Reihe von “wieder” passenden Jeans), hätte ich größere Chancen, den Kampf gegen mich selbst zu gewinnen.

“Aber was soll ich denn machen? Was passt überhaupt zu mir?”

Ja, stimmt. Es gibt viele Möglichkeiten Sport zu machen: Fitnessstudio, Apps, Sport mit Freunden, Outdoor Bootcamps. Aber ist das nicht wundervoll? Es war noch nie so einfach mit Sport anzufangen. Ob zu Hause vor dem Bildschirm, draußen im Park mit Bootcamp-Leuten, in einer Halle zum Crossfit, in einem Fitness-Studio mit Trainern. Oder aber ein Personal Trainer! Hast du mal darüber nachgedacht, wie viel Geld du für unnötige Dinge ausgibst? Spare das lieber und buche mal zum Ausprobieren einen Personal Trainer und lass dir zeigen, was für dich richtig ist. Aber komm mir nicht mit: Ich weiß doch nicht, was ich machen soll.

Der Ironman-Effekt

Den Effekt kennst du wahrscheinlich nicht. Kommt von mir 🙂 Das meine ich damit: Wenn ich Leuten von meinem Triathlon-Training erzähle, unterliegen sie oft dem Ironman-Effekt: Sie schauen mich dann mit bewundernden Blicken an und sagen: ”Echt?!”. Dann weiß ich, dass sie gerade an die Langdistanz-Strecke denken. Also das was sie aus dem Fernsehen kennen, die großen Sportübertragungen. Sie haben wahrscheinlich gar nicht die Distanzen von 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometern Laufen vor Augen. Sie denken nur an “lang und leidvoll”.

Aber das mach ich gar nicht. Ich mache Sprintdistanzen wie 500 Meter Schwimmen, 30 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen. Das ist auch Triathlon. Und das macht Spaß. Und das kann (fast) Jeder. Menschen, die dem Ironman-Effekt unterliegen denken einfach zu groß und sind so abgeschreckt, dass sie es erst nicht mal erwägen, aktiv zu werden. Sie denken nicht an die kleinen Schritte.

Nicht jeder Läufer muss ein Marathoni sein. Nicht jeder Triathlet ein Ironman.

Was ich damit sagen möchte ist: Jede 5 Minuten, die du in einen Körper investierst sind wertvoll. Fang klein an. Bist du schon gut beim Sport dabei, dann mach weiter. Aber: Mach was!

Es gibt also herrlich viele Gründe und Argumente, mit uns selbst in die Verhandlung einzutreten. Aber dieses Thema ist nicht verhandelbar. Entweder du tust es und es wird dir gut tun, oder du lässt es und früher oder später wirst du merken. Das muss nichts Schlimmes sein, ich will dir keine Angst machen. Aber vielleicht wirst du spüren, dass dir was fehlt oder dass du dich nicht mehr ganz so agil und beweglich fühlst.

Das Schöne, wenn du dich auf Bewegung, Fitness, Sport (beliebigen Begriff bitte einsetzen) einlässt, sind die dankbaren Momente. Wenn du froh bist, dass du dich aufgerafft hast. Dass du draußen warst und dich jetzt viel fitter fühlst als zuvor. Dass du deinen Körper gespürt hast und nun so eine wohlige Wärme übrig ist. Dass du frische Luft genossen hast und ganz im Moment warst.

Diese dankbaren Momente sind wunderbar.

Team Sport kennt sie. Und Team Couch sollte sie auf jeden Fall ausprobieren!

Dies ist der vierte und letzte Artikel, in dem wir unsere vier Säulen vorstellen und was wir darunter verstehen. Wir ermuntern dich, aus Team Couch auszutreten und loszulegen. Bewege dich! Fang (klein) an. Mach was für deinen Körper! Du kannst nur davon profitieren. Du bist schon im Team Sport? Dir geben wir neue Ideen auf den Weg. Testen gemeinsam mal das ein oder andere aus.

Euch allen wollen wir sagen: Bleibt dran!

Mach Bewegung zu einer Routine. Bau es in deinen Alltag ein, so wie meine Freundin das macht. Mach es unverhandelbar.

Und dann gehen wir ne gemeinsame Runde laufen, nehmen uns nen Spinatsmoothie und erzählen uns vom Runners-High. Ich freu mich drauf!

Bildnachweis: Autumn Goodman on Unsplash

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