Gedankenkarussell stoppen: Die 11 wirkungsvollsten Sofort-Maßnahmen

Du kennst das sicher: Deine Gedanken drehen sich im Kreis und du kommst kein Stück weiter. Du findest keine Lösung und merkst, wie dich das ständige Wirbeln nervt und auslagt. Du willst das Gedankenkarussell endlich stoppen? Gute Nachrichten – hier bist du richtig! Wir haben die 11 besten Strategien für dich gesammelt, um den nervigen Gedanken sofort ein Ende zu bereiten.

Du willst mehr über das Thema Gedankenkarussell wissen? Dann haben wir hier einen ausführlichen Artikel zum Thema.

Los geht’s!

Gedankenkarussell stoppen

Mach eine Bestandsaufnahme!

Ist das Gedankenkarussell wirklich so schlimm, oder vielleicht sogar angemessen? Hör mal in dich rein:

  • Nachdenken ist konstruktiv: Du spürst, dass du mit deinen Gedanken einer Lösung näher kommen, die Situation beeinflussen kannst. Nach einer Nachdenk-Session bist du einen Schritt weiter und fühlst dich besser.
  • Grübeln hingegen ist destruktiv: Deine Gedanken drehen sich im Kreis, oft über Dinge, die du (zumindest in diesem Moment) nicht beeinflussen kannst. Nach einer Grübel-Session bist du keinen Schritt weiter gekommen und fühlst dich meist angespannter und frustrierter als vorher.

Je größer das Thema in deinem Leben ist und je wichtiger die Entscheidung, desto mehr ist es auch in Ordnung, länger nachzudenken und das Thema auf dich wirken zu lassen. Übereilte und impulsive Entscheidungen können schließlich auch negative Konsequenzen haben.

Wenn du zu der Erkenntnis kommst: „Jawohl, das hier ist ein echtes Gedankenkarussell, und das will ich stoppen!“, dann schau dir die folgenden Tipps an.

Lenk dich ab!

Manchmal liegt die einfachste Lösung darin, dem Gehirn „anderes Futter hinzuwerfen“, also etwas ganz anderes zu tun. Idealerweise wählst du eine Aktivität, die dir richtig Spaß macht oder bei der du dich auf angenehme Weise sehr konzentrieren musst.

Beispiel: Wenn du Hobby-Musiker bist und an deinem Instrument übst, wirst du dich automatisch auf angenehme Weise darauf konzentrieren müssen. Wählst du hingegen als Ablenkung deine Steuererklärung, klappt das nicht immer gut – außer du hast auch daran Spaß.

Treibe Sport!

Sport ist eine der einfachsten und besten Möglichkeiten, akuten Stress abzubauen. Da Stress das Entstehen eines Gedankenkarussells fördert, kannst du hier ansetzen: Beweg dich und baue damit die Stresshormone in deinem Körper ab. Ob richtiges Auspowern oder flotter Spaziergang bleibt dir überlassen – beides funktioniert.

Lerne etwas Neues!

Ein ähnlicher Tipp wie das Ablenken: Je mehr dein Gehirn mit etwas anderem beschäftigt ist, desto weniger Zeit hat es, sinnlos zu grübeln. Viele quälende Gedanken kommen nicht ohne Grund abends und stören beim Einschlafen – es gibt einfach sonst nichts zu tun!

Überlege also: Könntest du etwas lernen, was mit einem bestehenden Hobby zu tun hat? Magst du eine neue Sprache lernen? Oder wäre es Zeit für was ganz Neues?

4-7-8-Atemtechnik

Hast du manchmal Probleme beim Einschlafen? Vielen von uns geht es so, besonders wenn der Kopf voll ist und die Gedanken wirbeln wie Blätter in einem Herbststurm. Zum Glück gibt es eine einfache Übung, die Ruhe und Entspannung bringt: die 4-7-8-Technik. Das bewusste Ein- und Ausatmen wirkt sich auf das Nervensystem aus, der Puls senkt sich, der Körper nimmt mehr Sauerstoff auf.

Wie funktioniert’s?

  1. Lege dich bequem in dein Bett.
  2. Atme durch die Nase ein und zähle bis vier.
  3. Halte den Atem für sieben Sekunden an.
  4. Öffne die Lippen und atme für acht Sekunden aus.

Schreib es auf!

Schreibe deine Gedanken einfach mal auf, um Ordnung in deinem Kopf zu schaffen. Manchmal hilft das schon, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist. Falls du merkst, dass dich deine notierten Gedanken keinen Schritt voranbringen, gibt’s einen Geheimtipp: Nimm den Zettel, zerknülle ihn und wirf ihn in den Papierkorb. Falls du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, kannst du ihn auch verbrennen.

Nutze die STOP-Technik!

Mit der Stopp-Technik kannst du ebenfalls das Gedankenkarussell stoppen:

  • S: Stopp! Und sammle dich: Das „S“ steht schlicht und einfach für „Stop“ – und das ist wörtlich gemeint. Halte inne, höre auf mit dem, was du gerade tust. Erlaube dir, für einen Moment zur Ruhe zu kommen und dich zu sammeln.
  • T: Tiefer Atemzug: Das „T“ steht für einen tiefen, bewussten Atemzug. Sobald du deine aktuelle Handlung unterbrochen hast, atme ein oder zwei Mal tief ein und spüre deinen Bauch, wie er sich bei der Einatmung nach außen wölbt. Nimm wahr, dass du dich im Jetzt, im aktuellen Moment befindest. Spüre deine Füße auf dem Boden und wie der Untergrund dich unterstützt.
  • O: Observieren: Nimm die Kinofilmperspektive ein! Das „O“ steht für observieren. Beobachte, was in dir vorgeht: Welche Gedanken denkst du? Welche Gefühle kannst du spüren? Wie fühlt sich dein Körper an? Weite deine Aufmerksamkeit auf deine Umgebung aus: Was hörst du? Wie fühlt sich die Luft auf deiner Haut an? Riechst du etwas?
  • P: Den Pfad weitergehen: Das „P“ erinnert dich daran, deinen eingeschlagenen Weg weiterzugehen – mit mehr Ruhe und Aufmerksamkeit, ohne dich überwältigen zu lassen.

Visualisiere ein Stopp-Schild!

Eine ähnliche Technik wie vorher, die jedoch auf andere Weise wirkt. Sobald deine Gedanken sich einmal wieder wie wild drehen, tue Folgendes:

  1. Stelle dir vor deinem inneren Auge ein rotes Stoppschild vor. Visualisiere es deutlich, sehe das leuchtende Rot und die hellen, weißen Buchstaben.
  2. Sage laut und deutlich „STOPP“! Falls das gerade nicht möglich ist, sage es innerlich in Gedanken, aber mit gleicher Deutlichkeit.
  3. Das Stoppschild verknüpfen wir mit einer klaren Anweisung zum Aufhören – verstärkt durch die verbale Aussage. „STOPP“ ist ein Signalwort in unserem Hirn und führt sofort zu einem Unterbinden der aktuellen Handlung.

Damit das Gedankenkarussell auch wirklich gestoppt wird, hilft danach eine andere Aktivität zum Ablenken. Je öfter du übst, desto besser wirst du darin werden, das Grübeln auch für längere Zeiträume zu unterbinden.

Definiere ein Zeitfenster!

Solange Grübeln im Rahmen bleibt, ist es absolut okay. Das Schöne ist: Diesen Rahmen kannst du selbst schaffen!

Vielleicht willst du dich gern mal so richtig in Gedanken wälzen, willst auf einem Thema herumkauen und es hin- und herwälzen. Besonders, wer zum Grübeln neigt, dem fällt es oft schwer, es komplett abzustellen.

Mithilfe des Grübel-Zeitfensters kannst du mit dir selbst einen Kompromiss vereinbaren:

  1. Vereinbare einen Zeitrahmen, in dem du dir das Grübeln bewusst erlaubst, z. B. „Nach dem Abendessen für 20 Minuten“. Wenn du magst, lege dir bereits die Themen zurecht, über die du gern grübeln möchtest.
  2. Stelle dir einen Timer und erlaube dir, den Affen in deinem Kopf freien Lauf zu lassen. Sobald das Zeitfenster abgelaufen ist, hörst du bewusst auf – gern unterstützt durch die Stoppschild-Technik. Setze dir selbst ein deutliches Signal, dass dein Grübeln nun vorbei ist.

Besonders effektiv wirkt die Methode, wenn du deine Gedanken aufschreibst, sie buchstäblich „aus dem Kopf“ bekommst. Noch wirkungsvoller: Zerknülle den Zettel und werfe ihn demonstrativ weg.

Rede mit jemandem!

Neutrale Perspektiven von außen oder einfach nur ein guter Zuhörer: Rede mit anderen Menschen über deine Gedanken. Oftmals hilft es schon, Sorgen und Ängste laut auszusprechen und damit nicht mehr alleine zu sein.

Eat that Frog!

Nicht für jedes Gedankenkarussell geeignet, aber immer dann, wenn du dich vor einer Situation oder Aufgabe drückst: Stell dich deinen Ängsten und Eat that Frog! Manchmal kannst du das Gedankenkarussell ganz einfach dadurch stoppen, indem du eine Sorge überwindest, eine Entscheidung fällst oder eine Aufgabe endlich erledigst. Oft ist es viel harmloser als vorher gedacht.

Fazit

Nervige Gedanken, die sich endlos in deinem Kopf drehen, ohne dass du einer Lösung näher kommst? Das ist nicht nur unangenehm, sondern saugt auch jede Menge Energie. In diesem Artikel hast du 11 Tipps bekommen, wie du das Gedankenkarussell stoppen kannst.

Zusätzlich wären wir nicht das Anti-Stress-Team, wenn wir nicht auch auf langfristige Maßnahmen hinweisen würden: Gedankenkarusselle zu stoppen, ist nämlich gar nicht immer so einfach. Viel besser wäre es doch, wenn sie gar nicht entstehen würden. Mit einem robusten Stressmanagement in Form von regelmäßiger Bewegung, einem starken Mindset und bei Bedarf Entspannungs- oder Achtsamkeitstraining, legst du eine dauerhafte Basis, die nicht nur gegen Gedankenkarusselle hilft, sondern auch allgemein Gesundheit und Wohlbefinden deutlich steigern.

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