Burnout-Coaching Zeitpunkt: Wann bringt es was – und wann ist Vorsicht angesagt?

Burnout-Coaching Zeitpunkt: Wann bringt es was – und wann ist Vorsicht angesagt?

Burnout, Burn-out oder Ausbrennen: Falls du über lange Zeit intensivem Stress ausgesetzt bist, können deine Kraftreserven irgendwann aufgebraucht sein. In diesem Artikel schauen wir hin, welcher Zeitpunkt der richtige für ein Burnout-Coaching ist – und wann du vorsichtig sein solltest.

Beginnen wir mit einem kurzen Einstieg: Was ist überhaupt ein Burnout?

Was ist ein Burnout?

Sehr ausführlich sind wir auf den Begriff des Burnouts in diesem Artikel eingegangen:

Die Kurzfassung: Es ist schwammig! Es gibt keine allgemein gültige Burnout-Definition. Die am weitesten verbreitete Definition ist die der ICD 11, nach der Burnout als Folge von Stress am Arbeitsplatz beschrieben wird. Stress, der nicht erfolgreich bewältigt werden kann. Burnout gilt damit nicht als eigenständige Krankheit – ist allerdings sehr wohl ein Risikofaktor für schwerwiegende Erkrankungen.

In vielen Definitionen finden sich folgende Kernelemente:

  • Körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung
  • Entfremdung
  • Arbeitsbelastung
  • Unerfüllte Bedürfnisse und Erwartungen
  • Desillusionierung
  • Fehlgeschlagene Arbeitsanpassung

Definitionen hin oder her, egal, ob offizielle Krankheit oder nicht: Viele Menschen leiden teilweise massiv unter emotionalen, mentalen oder körperlichen Symptomen – auch ohne offizielle Diagnose.

Burnout-Choaching-Zeitpunkt: Die verschiedenen Phasen

Ob ein Burnout-Coaching funktioniert, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Der Einsicht und Selbstmotivation des Betroffenen
  • Der Schwere der Erschöpfung
  • Der zeitlichen Einordnung

In diesem Artikel gehen wir gezielt auf die Frage ein, wann ein Burnout-Coaching sinnvoll ist.

Burnout-Coaching-Zeitpunkt

Bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist

Zu diesem Zeitpunkt setzen wir beim Burnout-Coaching am liebsten an: Genau da, wo das Ruder noch herumgerissen werden kann und bevor Menschen in ernsthafte Erkrankungen abrutschen. Genau hier kann mit klarem Kopf an Denk- und Verhaltensmustern gearbeitet und Schlimmeres verhindert werden.

In dieser Phase bemerken Menschen oft psychische und körperliche Stress-Symptome, dass ihnen alles zu viel wird und sie dem Druck langfristig nicht gewachsen sind. Für manche bedeutet das viel Mut – sich das einzugestehen und nicht als „schwach“ angesehen zu werden.

Ein weiteres Problem: Wer aufgrund seiner Veranlagung, Persönlichkeit und den aktuellen Umständen kurz vor der kompletten Erschöpfung steht, merkt dies oft nicht oder will es nicht wahrhaben. Typische Burnout-Gefährdete:

  • Menschen mit einem starken Drang, anderen zu helfen. Dabei stellen sie ihre eigenen Bedürfnisse hinten an und halten es schlichtweg für falsch, mehr an sich zu denken.
  • Menschen mit starkem Leistungsgedanken und hohen Ansprüchen an sich selbst halten es ebenfalls für falsch, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen – ihr Selbstbild wird bestimmt von Status und dem Wunsch nach Anerkennung.

Das sind nur zwei von unzähligen Beispielen. In diesem Artikel haben wir Ursachen von Burnout zusammengetragen und sind auch auf typische Persönlichkeitsmerkmale eingegangen.

Burnout-Coaching in dieser Phase: Je früher, desto besser! Genau hier kannst du intensiv daran arbeiten, eben keinen Burnout zu erleiden. Erfahrungsgemäß ist der Aufwand hier mit Abstand am besten investiert.

Burnout-Coaching während eines Burnouts

Wie in diesem Artikel beschrieben, gilt Burnout nicht als eigenständige Krankheit, sondern kann als Zusatzdiagnose gestellt werden, beispielsweise „Depression aufgrund eines Burnouts“.

Falls du also mitten in einem Burnout steckst, bist du in medizinischer bzw. therapeutischer Behandlung – und das ist gut! Dein Therapeut kennt dich und deine Symptome am besten und kann geeignete Maßnahmen und Therapien vorschlagen.

Burnout-Coaching in dieser Phase: Es kommt darauf an! Zunächst sollte ein Coaching als Ergänzung zu einer Therapie angesehen werden, nicht als Ersatz. Dein Therapeut sollte von einem Coaching wissen und ihm auch zustimmen. Unsere Empfehlung: Nicht zu viel auf einmal – es müssen nicht Therapie und Coaching zur gleichen Zeit stattfinden, schließlich sind solche Lebensphasen schon schwierig genug. Weiterhin spielt die Schwere der Diagnose eine Rolle: Falls du in einem Zustand extremer Erschöpfung steckst, hast du vermutlich nicht einmal die Kraft für ein ergänzendes Coaching. Auf dem Besserungsweg und mit genügend Energie ausgestattet? Dann kann es durchaus funktionieren. In unserem kostenlosen Kennenlerngespräch achten wir dennoch darauf, dass wir zueinander passen und fühlen auch nach, ob wir dir in der aktuellen Situation wirklich helfen können. Besonders sehr leistungsorientierte Personen neigen dazu, schon in dieser Phase zu viel zu wollen.

Erfolgreiche Nachsorge und nachhaltige Begleitung

Burnout erfolgreich überwunden? Glückwunsch! Trotzdem eine Warnung: Die Rückfallquote ist mit 50-70 Prozent sehr hoch. Warum? Weil die meisten Betroffenen verschiedene Persönlichkeitsmerkmale aufweisen, die ein Ausbrennen begünstigen. Wie das so mit Persönlichkeitsmerkmalen ist: Auch eine Therapie zaubert die nicht einfach weg. Was in vielen Situationen hilft („Ich helfe gern!“, „Ich bin ein Macher!“), kann eben auch später wieder zu destruktiven Denk- und Verhaltensmustern führen – und genau hier kannst du ansetzen.

Außerdem bleiben die Arbeitsaufgaben, das Umfeld und die sozialen Kontakte meist die gleichen – die Gefahr für typische Verhaltensweisen ist also sehr hoch.

Burnout-Coaching in dieser Phase: Im Grunde genommen kannst du ein Coaching nach überstandenem Burnout wie eine erneute Burnout-Prävention sehen. Du reflektierst über dein Denken und Verhalten, hinterfragst geeignete Maßnahmen und arbeitest aktiv daran, nicht wieder in diese Situation zu geraten. Das Positive: Im Rückblick siehst du viel klarer und kannst frühe Signale besser einordnen. Ein Burnout-Coaching hilft dir dabei, wachsam zu bleiben und bei einer Entwicklung in die falsche Richtung erfolgreich gegenzusteuern.

Burnout-Rückfallquote

Fazit

Ist Burnout-Coaching eine gute Sache? Ja, davon sind wir fest überzeugt. Letztendlich spielt es für unsere Arbeit auch keine Rolle, ob du in einer frühen Phase gegensteuern, dich herauskämpfen oder nach überstandenem Burnout an dir arbeiten möchtest.

Für uns spielt es ebenfalls keine Rolle, ob Burnout als Mode-Diagnose bezeichnet oder nicht ernst genommen wird. Letztendlich zählt nur, wie du dich fühlst und ob und wie du an dir arbeiten möchtest.

Kann mit einem Burnout-Coaching selbst zum richtigen Zeitpunkt ein Ausbrennen immer verhindert werden? Wir lehnen uns mal weit aus dem Fenster: Wenn du frühzeitig gegensteuerst und neue Denk- und Verhaltensweisen auch tatsächlich umsetzt – dann ja. Je tiefer du bereits im Burnout-Prozess steckst, desto schwieriger wird es naturgemäß, egal ob Coaching oder Therapie.

Abschließend noch einmal der Hinweis: Es gibt nicht umsonst Psychologen und Psychiater, und nicht alle Probleme musst du privat lösen. Wende dich im Zweifel an einen Therapeuten. In unserem kostenlosen Kennenlerngespräch unterstützen wir dich gern dabei, den für dich richtigen Weg zu finden.

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