Was ist Achtsamkeit? Alles was du wissen musst!

Was ist Achtsamkeit- hast du dich das schon mal gefragt? Oder bist du bereits mit dem Thema Achtsamkeit in Berührung gekommen?

Besonders im englischen Sprachraum ist „Mindfulness“ zu einem echten Trend geworden. Im Gegensatz zu neuen Diäten, Fitnessprogrammen oder einem Hollywood-Blockbuster, bin ich davon überzeugt, dass das Thema Achtsamkeit uns dauerhaft begleiten wird.

Achtsamkeit ist mehr als ein Trend. Und weil ich von den positiven Auswirkungen ohne Zweifel überzeugt bin, beginnt mit diesem Artikel eine Einführung in den Bereich Achtsamkeit. Legen wir los!

Achtsamkeit – Eine Definition

Oder vielleicht … sind es auch mehrere Definitionen.

Achtsamkeit ist:

  • … die Fähigkeit, dir im aktuellen Augenblick bewusst zu sein, was du denkst, fühlst, empfindest und was dich umgibt. .
  • … mit vollem Bewusstsein bei dem zu sein, was gerade passiert. Was du tust,. Was dich umgibt.
  • … systematisch deine Aufmerksamkeit auf den aktuellen Moment zu lenken.
  • … die Fähigkeit, vollkommen präsent zu sein und sich nicht von der Umgebung überwältigen zu lassen.
  • … auf bestimmte Art aufmerksam zu sein: Absichtsvoll. Bezogen auf den aktuellen Moment, ohne diesen zu bewerten.

Puh! Viel auf einmal, oder? Dabei haben diese Definitionen sehr viel gemeinsam: Betrachte Achtsamkeit als eine bewusst gerichtete Aufmerksamkeit auf dich und deine Umgebung.

Und das ist doch super-einfach, oder?

Die Wirklichkeit

Eine Frage an dich: Wo bist du gerade mit deinen Gedanken? Okay … du liest diesen Artikel. Aber wo warst du vorher mit deinen Gedanken? Ganz bei dem, was du gerade getan hast – oder vielleicht doch woanders?

Die meisten Menschen verbringen einen Großteil des Tages entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Vielleicht sind es Sorgen wegen des nächsten Arbeitstages, ein ungutes Gefühl wegen einer Freundin, oder der Ärger über die lange Schlange im Supermarkt oder den Stau heute Morgen.

Fakt ist: Unsere Gedanken machen oft, was sie wollen. Sie lieben es, sich an Themen festzuhalten, die schon passiert sind oder vielleicht passieren könnten. Wären diese Gedanken nur von kurzer Dauer, wäre das nicht so schlimm. Doch vielleicht kennst du auch dieses Gefühl, unangenehme Erinnerungen oder Sorgen immer und immer wieder durchzukauen. Das führt zu Stress und Bauchgrummeln.

Tut das gut? Bestimmt nicht.

Achtsamkeit hilft dabei, dich in die Gegenwart zurückzuholen.

Definiton Achtsamkeit

Achtsamkeit – Ein Beispiel

Gestern Abend lag ich im Bett und wollte schlafen. Mein Kopf war leider anderer Meinung: Mir ist eingefallen, was ich noch auf den Einkaufszettel schreiben wollte, dass ich eine E-Mail vergessen habe, dass der Regen heute Morgen ganz schön nervig war und dass ich unbedingt noch zwei Artikel schreiben möchte.

Helfen diese Gedanken beim Schlafen? Ganz sicher nicht.

Wer untrainiert in Achtsamkeit ist, liegt vielleicht noch stundenlang wach. Grübelt, wälzt Gedanken und sorgt sich gleichzeitig, zu wenig Schlaf zu bekommen.

Regelmäßiges Achtsamkeitstraining hilft in solchen Situationen gleich auf drei Ebenen:

  • Du erkennst, dass du gerade nicht im Moment bist, sondern nachdenkst. Diese Erkenntnis ist der erste Schritt, etwas zu verändern.
  • Du lernst, deine Gedanken als das anzusehen, was sie sind: Nur Gedanken. Keine festen Dinge, an denen du dich festklammern musst.
  • Du hast die Möglichkeit, dich von deinen Gedanken abzuwenden und dich auf dich zu konzentrieren: Auf deinen Körper, auf das Gefühl der Bettdecke auf deiner Haut, auf die Geräusche um dich herum.

Es ist unglaublich, wie viel Entspannung sich im Körper breit macht, wenn unser Kopf nicht ständig auf irgendwelchen Themen herum kaut. Du gehst diese drei Schritte durch … lässt deine Gedanken still werden. Auf eigenartige Weise lässt etwas in dir los – und du kannst endlich schlafen. Hört sich gut an? Ist es auch!

Vielleicht klingt das jetzt noch etwas zu abstrakt, zu wenig greifbar. Vieles erschließt sich erst durch regelmäßiges Üben, durch Ausprobieren und Anwenden im Alltag.

Ist Achtsamkeit gleich Meditation?

Hat Achtsamkeit etwas mit Meditation zu tun?

Ja und nein. Manche gebrauchen die Begriffe synonym – manche trennen sie vollständig.

Ich halte das ganz einfach:

  • Als Meditation bezeichne ich all das, was oft als „formale Meditation“ bezeichnet wird. Also all das, wofür du dir konkret Zeit nimmst. Das kann eine Meditation im Sitzen, Liegen oder Gehen sein.
  • Als Achtsamkeit bezeichne ich all die Aufmerksamkeit im Alltag auf den gegenwärtigen Moment.

Achtsamkeit im Alltag und Meditation können unabhängig voneinander geübt werden – jedoch begünstigen sie sich praktischerweise gegenseitig. Sobald du regelmäßig formell meditierst, wirst du den Alltag automatisch achtsamer und bewusster erleben. Nicht den ganzen Tag – vielleicht sogar nur eine Minute. Aber diese eine Minute ist so wertvoll. So viel wertvoller, als das unbewusste Hetzen durch das, was der Alltag manchmal so aus unserem Leben macht. Gleichzeitig führt mehr Achtsamkeit im Alltag zu mehr Ruhe und Konzentration während der formellen Meditation – eine Win-Win-Situation!

Hat Achtsamkeit etwas mit Religion zu tun?

Schon wieder lautet die Antwort: Ja und nein. Wobei ich ganz eindeutig zum Nein tendiere.
Die Ursprünge der Achtsamkeitsmeditation liegen im Buddhismus. In den letzten Jahrzehnten breitet sich in der westlichen Welt jedoch eine Achtsamkeitsbewegung aus, die gänzlich ohne religiöse Vorgaben daherkommt. Was kann am bewussten Wahrnehmen des Augenblicks auch religiös sein?

Die „moderne Form“ der Achtsamkeit

Achtsamkeit ist ein uraltes Konzept, und doch wurde es in der westlichen Welt erst recht spät entdeckt.
Der Vorreiter der Achtsamkeit (oder Mindfulness im Englischen) ist Jon Kabat-Zinn, der 1979 sein MBSR-Programm (Mindfulness Based Stress Reduction) an der Universität von Massachusetts gestartet hat. Seitdem gibt es eine unglaubliche Anzahl von Studien, die positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Glück bestätigen – mehr dazu in einem der nächsten Artikel!

Fazit

Bei Achtsamkeit dreht sich alles darum, Dinge bewusst und ohne Kritik wahrzunehmen. Statt negative Gedanken und Einflüsse von außen Stress verursachen zu lassen, nimmst du die Dinge wahr, beobachtest sie mit Neugier – und lässt sie vorbeiziehen. Auf diese Weise lernst du, negative Gedankenmuster sofort zu durchbrechen, statt dich von ihnen gefangen nehmen zu lassen. Und das bringt eine Menge Entspannung in dein Leben – versprochen!

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Bildnachweis: Keenan Constance on Unsplash

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